Vorwort
Liebe Gäste, Klosterlausnitzer, Burschen und Freunde des Maibaumsetzens, wir begrüßen Euch herzlich auf den Seiten der Burschengesellschaft des Maibaumsetzens e.V. Bad Klosterlausnitz und freuen uns über euer Interesse. Wir möchten Euch auf diesen Seiten einen kleinen Einblick über die Entstehung des Maibaumsetzens in Bad Klosterlausnitz, unseren Verein sowie seiner Tätigkeiten geben. Weiterhin werden wir Euch hier regelmäßig über aktuelle Termine, das Festprogramm sowie weitere interessante Themen rund um das Maibaumsetzen und andere interessante Veranstaltungen informieren. Und da Bilder bekanntlich mehr sagen als Worte findet Ihr hier auch aktuelle und historische Aufnahmen rund um unseren Verein und das Maibaumsetzen in Bad Klosterlausnitz. Wir wünschen nun viel Spaß beim schmökern und freuen uns über Lob und Kritik.
Geschichte
Angefangen hat alles im Jahre 1659 als Klosterlausnitz der Sitz der Zimmermannsinnung des Herzogtums Sachsen – Altenburg war und in Klosterlausnitz jährlich zu Pfingsten der Hambrich oder Hombrich – gemeint ist immer das alte Klosterlausnitzer Handwerksfest der Zimmermannsinnung mit Jahrmarktcharakter – gefeiert wurde. Es wurde zur Zeit der Zunft am damaligen vierten Pfingsttag abgehalten und gehörte zu den Höhepunkten des Pfingstfestes. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete immer das Errichten einer Fichte, des sogenannten Maibaumes, auf dem Plane, wie man den Marktplatz damals nannte. Hierbei bewiesen Gesellen und Meister der Holzhandwerke mit dem „Anschuhen“ des Gipfels an den Fichtenstamm ihre Handwerkskunst und zeigten den Mädchen, dass sie mit ihrer Muskelkraft einen stattlichen Baum aufstellen konnten. |
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Das letzte Innungsfest fand 1859 statt. Das sollte aber nicht das Ende des Setzens einer Fichte auf dem Klosterlausnitzer Markt bedeuten. Längst war das Zunftfest der Zimmermänner zu einem beliebten all-jährlichen Volksfest geworden, auf welches man keinesfalls mehr verzichten wollte. Waren es nun nicht mehr Vertreter des Zimmermannshandwerkes, so fanden sich ab jetzt junge Männer aus Klosterlausnitz zusammen, welche vereint als Burschengesellschaft oder Burschenverein die alte Tradition des Mai-baumsetzens weiterführten und somit dieses schöne Pfingstfest bis in die heutige Zeit erhielten. Die Körperschaft des Klosterlausnitzer Burschenvereins wurde im Jahr 1860 gegründet und gehört damit zweifelsfrei zu einen der ältesten noch existierenden Vereine von Bad Klosterlausnitz. Schaut man sich das jährliche umfangreiche Programm um das Maibaumsetzen an, so wundert es keinen, dass der Burschenverein hohes Ansehen genießt und das Fest zu einem der kulturellen Höhepunkte im Veranstal-tungsjahr des Holzlandes zählt.
Wenn heute die Burschen der Kurgemeinde mit ihren blauen Schürzen und weißen Hemden an den Pfingsttagen mit dem Maibaum aus dem Wald kommend oder zum Bändereinsammeln durch den Ort ziehen, findet das nicht nur die Akzeptanz der Laosn’zer sondern ist selbstverständlich fester Bestandteil des Ortsbildes dieser Tage und wird das ganze Jahr über sehnsüchtig von manch Einem erwartet. Es gibt kein anderes öffentliches Ereignis in Bad Klosterlausnitz mit solch einem hohen Stellenwert, da es nur dem Maibaumsetzen gelingt, nahezu alle Bürger das Ortes, egal ob alt oder jung, selbständiger Handwerker oder Angestellter, egal ob Unterdorf oder Oberdorf, gleich jeder Weltanschauung zu vereinen und sie zielstrebig auf die Fortführung dieser Tradition hinarbeiten lässt. Durch diese verbindende Wirkung wird das Wort "Heimat" für jeden, den das Maibaumsetzen in seinen Bann gezogen hat, immer wieder greifbar.
Verein
Heute zählt der Verein knapp 200 Mitglieder die alle weiterhin ein gemeinsames Ziel verfolgen welches kurz und knapp in Mundart ausgedrückt lautet:
Mir wull’n erhalle Hulzlandsidd’n –
wie ’se de Voder uns iewerjoom,
drum setzen mir widder in midd’n
vun Laosens enn Meeboom.
Um diese Aufgabe zu erfüllen gibt es innerhalb des Vereines eine Vielzahl von Abteilungen die sich alle mit speziellen Aufgaben rund um das Pfingstfest ergo das Maibaumsetzen beschäftigen. Die Burschen sind der Oberbegriff aller Mitglieder im Verein und mit ihren weißen Hemden und blauen Schürzen das Aushängeschild des Vereins. Am gesamten Pfingstwochenende prägen sie das Ortsbild und gehören zum Maibaumsetzen dazu wie der eigentliche Maibaum. Unter anderem holen sie am Pfingstsonntag den neuen Maibaum aus dem Wald, sammeln am Pfingstmontag die Bänder ein und richten gemeinsam am Nachmittag den neuen Maibaum auf, damit dieser das Ortsbild für die nächsten 365 Tage im Jahr komplettiert. Sie leben Freude, Gemeinschaft und Tradition und vermögen es, den gesamten Ort für 4 Tage in eine so positive Stimmung zu versetzen wie man sie im restlichen Jahr nur selten erlebt.
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Die Burschen verteilen sich weiterhin auf die im Folgenden erläuterten Abteilungen. Zum Beispiel übernehmen die jungen / neuen Burschen im Verein unter anderem Aufgaben wie Straßenkassierung am Pfingstwochenende sowie die Unterstützung beim Schmücken des Marktplatzes und Holzlandsaales.
Die Spätlese ist die Altersabteilung des Vereins. Langjährige Vereinsmitglieder haben vor vielen Jahren diese Sparte ins Leben gerufen. Sie sind auch heute noch ein sehr wertvoller und unverzichtbarer Bestandteil des Maibaumsetzens in Bad Klosterlausnitz. Viele wichtige Aufgaben, gerade bei der Versorgung unserer Gäste liegen in ihren verantwortungsvollen Händen. Auch auch die Erfahrung vieler Jahre Maibaumsetzen hilft den jüngeren Burschen immer wieder bei der Fortführung unserer Tradition des Maibaumsetzens. |
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Die Lochmacher repräsentieren genau wie die „Gipfelmacher“ alte Handwerksberufe des Holzlandes. Die „Lochmacher“ bereiten das Loch für den Maibaum vor. Hierin soll der neue „Mee“ so verankert werden, dass er ohne eigene Wurzeln steht und jedem Sturm begegnen kann. Die Arbeit der Lochmacher beginnt bereits schon in aller Frühe am Pfingstmontag mit dem Umlegen des alten Baumes. In den Morgenstunden, gegen 5.00 Uhr, werden die Keile aus dem Loch gelöst, die den alten „Mee“ Halt gegeben hatten. Jeder Keil muss einzeln gezogen werden um das Loch wieder freizulegen. Danach senkt sich der Baumriese mehr und mehr bis er krachend auf den Marktplatz niederfällt. Jetzt kann die alte Fichte auf Feuerholzlänge zersägt werden. Bis zum Nachmittag steht das Loch dann offen. Vor dem eigentlichen Setzen, wird noch das Stemmholz mit einem Glas Bier übergossen. Mit diesem Brauch „soll der Baum gut rutschen“. Mit Leitern und Scheren wird dann der Baumkoloss Meter für Meter hoch gedrückt. Das Maibaumloch wird während des Setzens ständig mit Hölzern festgekeilt, bis der Baum aufgerichtet ist. |
Die Gipfelmacher, welche mundartlich auch „Gippelmacher“ genannt werden repräsentieren ebenfalls fast ausgestorbene Handwerkerberufe, welche in das Fest des Maibaumsetzens eingebunden sind. Bei ihnen liegt das handwerkliche Geschick zugrunde, mit Holz und Eisen umzugehen. Der neue Maibaum, eine stattliche Fichte, wird jedes Jahr frisch aus dem Forst geholt. Gewöhnlich haben die Baumriesen keine schöne Krone oder sie wird auf Grund des enormen Gewichtes des Stammes, durch die Wucht beim Aufschlagen zertrümmert. Deshalb wird noch ein zweiter jüngerer Baum gesucht, von welchem der Gipfel genommen und auf den älteren aufgeschmiedet wird. Das Verbinden dieser beiden Baumteile nennt man „Anschuhen“. Diese Aufgabe kommt den „Gippelmachern“ zu. Sie verbinden den Gipfel des Maibaums mit dem Stamm. Dabei werden Gipfel und Stamm angeschrägt und mit schmiedeeisernen Bändern verbunden. Zum Schluss wird der Gippel, der noch mit den von den Burschen eingesammelten bunten Bändern geschmückt und eine Fahne mit der jeweiligen Jahreszahl an der Spitze des Baumes angebracht. |
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Die Brater und Ausschenker sind all diejenigen aus den Reihen der Burschen und der Spätlese die am Pfingstwochenende unsere Gäste mit Speisen und Getränken verköstigen. Traditionsgemäß liegt der Schwerpunkt der Verköstigung dabei natürlich bei einem kalten Bier und einer deftigen Rostbratwurst. Auf Bierwägen, hinter Theken sowie hinter Bratwurstständen und in Verkaufsbuden sind sie am gesamten Pfingstwochenende anzutreffen und legen sich für das leibliche Wohl der Gäste ins Zeug. |
Die Schrammler, das sind die Musiker der Burschenkapelle des Vereins. Der Begriff Schrammler geht zurück auf die vor rund 110 Jahren in Wien lebenden Gebrüder Schrammel. Ganz einfach und im heutigen Verständnis ausgedrückt waren sie Musiker, die bei einem Wiener Heurigen von Tisch zu Tisch gingen, um dort mit ihren Darbietungen von Wunschmelodien die Gäste zu unterhalten. Nach dem Weckruf sind die „Schrammler“ am Pfingstsonntag noch wenigstens bis zum frühen Abend unterwegs, damit sie rumkommen zu all denen, die sie noch mit einem Ständchen beehren. Unsere regionalen „Schrammler“ bestehen aus ortsansässigen Musikern unterschiedlichen Alters, welche als „Stimmungsmacher“ das Maibaumsetzen über die „heißen“ Tage zu Pfingsten begleiten. Als offizielles Gründungsjahr wurde bisher das Jahr 1926 genannt. |
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Neben dem traditionellen Maibaumsetzen am Pfingstwochenende engagieren wir uns bei einer Vielzahl weiterer kultureller und sozialer Veranstaltungen/Projekte in unserem schönen Kurort. Dazu gehört auch die gegenseitige Unterstützung der befreundeten ortsansässigen Vereine. Exemplarisch sind hier zu nennen:
- „Fasching“ des Elferrates Bad Klosterlausnitz e. V.
- „Walpurgisnacht“ gemeinsam mit dem Feuerwehrverein Bad Klosterlausnitz e.V.
- „Kindermaibaumsetzen „ im Kindergarten
- „Kindermaibaumsetzen“ mit dem Volleyballverein Bad Klosterlausnitz
- „Tag der offenen Tür“ des Feuerwehrvereins Bad Klosterlausnitz
- „Musiksommer“ der Gemeinde Bad Klosterlausnitz
- „Interkulturelles Familienfest“ der Holzlandgemeinschaft
- Unterstützung des Jugendclubs von Bad Klosterlausnitz
- Vereinsausflüge-, -wanderungen, Musik- und Tanzveranstaltungen
- usw.
Denn nur mit gegenseitiger Unterstützung können wir heute Tradition und Gemeinschaft weiterleben. Gerade bei den jüngeren gibt es längst interessanteres als „altbackene“ Tradition oder gemeinsame Arbeiten und Unternehmungen. Somit besteht die Herausforderung dieser Tage eben darin, gemeinsam junge Menschen dafür zu motivieren, miteinander in unserem Heimatort etwas zu bewegen. Der weit verbreiteten „Wenn-jeder-an-sich-denkt-ist-auch-an-alle-gedacht-Mentalität" versuchen wir aktiv mit Gemeinschaft, Freundschaft, Tradition und gegenseitiger Hilfe entgegenzuwirken.
Mitgliedschaft
Du, egal ob junger Kerl, Mädel, Erwachsener, Vater, Mutter oder Opa und Oma, bist neugierig und möchtest eine jahrhunderte alte Tradition nicht nur von Außen, sondern hautnah erleben? Kein Problem! Der Beitritt ist völlig unkompliziert: einfach bei einer unserer Veranstaltungen vorbeischauen und uns ansprechen. Am besten wäre, an einer unserer offenen "Burschenversammlungen", meist 2 bis 3 Wochen vor Pfingsten, teilzunehmen. Hier wird man von Alteingesessenen und auch anderen Neuen und Gleichgesinnten herzlich aufgenommen. Alle Neuigkeiten dazu findet Ihr hier auf unserer Webseite aber auch unter www.facebook.com/Maibaumsetzen. Oder schreibt uns einfach eine Mail an maibaum-setzen@gmx.de. Fühlt Euch herzlich willkommen!
Egal ob als Bursche am Maibaum, bei der Straßenkassierung, auf dem Bierwagen, am Bratwurstrost oder bei den handwerklich begabten Loch- und Gippelmachern. Bei uns ist für jeden Geschmack etwas dabei. Sogar Musiker kommen bei unseren Schrammlern auf Ihre Kosten. Gestalte, organisiere, lerne tolle neue Leute kennen, schließe Freundschaften und feiere mit uns Maibaumsetzen - die größte Sause des Jahres in Bad Klosterlausnitz.